„Die Bevölkerung hatte stark abgenommen, aufgrund von Pest und Cholera,“ hörte ich in der Nachschau in einem Beitrag des mdr über Glashütte. Heute braucht es für den Bevölkerungsschwund in Sachsen keine Krankheit mehr. Und ganz unwillkürlich musste ich an die Diskussionen in unserer letzten Ortsvereinssitzung denken, als jemand in die Runde rief: „Die Mittelstandsvereinigung und die CDU haben die Stadt ruiniert, dieses Fazit muss man nach 20 Jahren einfach ziehen.“ Gott sei dank, dass der Abriss auch noch subventioniert wird, denkt man sich da und bloß gut, dass nicht noch Vogelkrippe und Schweinepest über die Stadt herfallen.
Aber im Ernst. Spannend war die Sitzung am 16.02.2010 auch ohne Polemik, wie in der Einleitung des Textes. Die Gästequote von 61 % zeigt, dass die offene Diskussionskultur im Ortsverein großen Zuspruch findet.
Hartmut Tanneberger konnte ein positives Resümee aus unseren Kontaktversuchen mit den Olbernhauer MigrantInnen ziehen. Auch wenn die erhoffte Gesprächsrunde nicht zustande kam, erfuhren wir sehr viel Zuspruch. Ein Anfang ist damit gemacht.
Neben Berichten aus den Landes- und Kreisvorständen sowie aus dem Stadtrat, erörteten wir die Vorlagen der SPD/Bürger-Fraktion. Aus dem Ortschaftsrat Blumenau war zum Leide der Blumenauer wieder nichts zu berichten.
Zu einer längeren Diskussion kam auch um einen Aufsatz über den Olbernhauer Hermann Flade, welcher 1951 zum Tode verurteilt wurde. Die Versammlung kam zu dem Schluss, dass das damalige Urteil maßlos überzogen war, der Olbernhauer Gymnasiast aber mit roher Gewalt gegen zwei Polizisten vorgegangen war. Wir sollten daran erinnern, Hermann Flade aber nicht auf einen Sockel heben. Gewalt gegen Staatsorgane würde in jeder Staatsform bestraft. Das ungerechte Urteil macht ihn nicht zum Helden.
Den Aufsatz von Alfred Hausmann, über den Olbernhauer finden Sie hier.
Autor: Daniel Großmann